Hildegard

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02 September – 07 Oktober, 2023

ROOTS IN THE RUINS:
transformative Kulturpraktiken für zukünftiges Gedeihen

Eine Serie von Workshops, Diskussionen und partizipatorischen Performances in einem großen wilden Garten am Rande Berlins und eine Einladung, sich emotional, sinnlich und imaginativ mit den drängenden Fragen unserer Zeit auseinanderzusetzen.  Aus der Überzeugung, dass systemische, ökologische und innere Transformation untrennbar miteinander verbunden sind, werden diese Praktiken als Beitrag zu einer speziesübergreifenden Zukunft angeboten.
Das Projekt präsentiert künstlerische Interpretationen der vier Phasen von “The Work That Reconnects”, entwickelt von der Tiefenökologin Joanna Macy:

DEN WELTSCHMERZ WÜRDIGEN: Viele Menschen leben heute schizophren im BAU (Business As Usual) und fühlen sich gleichzeitig überwältigt und verzweifelt über die Lage der Welt. Sich gemeinsam schwierigen Gefühlen zu stellen ermöglicht das Erleben einer geteilten Verwundbarkeit und wirkt sozial, politisch und belebend. In ihrem Workshop und Listening Session am 02.09. Siegmar Zacharias wird zusammen mit der Heilpflanze Solidalgo canadensis ein Gefäß für kollektives Trauern bieten. Am 08. September findet ein Theater- Film- und Diskussionsabend mit „un-erhörten Geschichten“ aus der DDR von und mit Burkhard Körner und Rika Weniger statt.



MIT NEUEN AUGEN SEHEN: „Die Natur“ als zu dominierendes Other ist ein Produkt des Kolonialdenkens, die zu einer Kultur von „unCare“ und Einsamkeit geführt hat. Die Öffnung zum ökologischen Selbstverständnis erweitert den Sinn für Verwandtschaft und Gemeinschaft und ermöglicht eine Verlagerung von ‘Macht über’, zu ‘Macht mit’. Am 16.09 veranstaltet das Theaterkollektiv Club Real einen performativen Workshop in der alle Lebewesen und Gartenbewohner eine demokratische Stimme bekommen damit sie mit ihren menschlichen Gartenherren diskutieren können. Am 23.09. gibt Künstlerin und Bodenforscherin Alexandra Toland einen Workshop mit von Fluxus inspirierten Übungen zum Aufbau von Verwandtschaft mit Steinen und Erde.

RADIKALE DANKBARKEIT ist eine Praxis des Widerstands gegen eine dysfunktionale Kultur des toxischen Individualismus und industriell produzierten Begehrens. Sie ist ein Katalysator für Solidarität, Großzügigkeit und ein tiefgründiges Gefühl der Suffizienz in Gegenseitigkeit mit Mensch und Planet. Am 01.10, Erntedankfest, geben hierzu die Künstler*innen Ella Ziegler und Lucy Powell einen ganztägigen Workshop über rituelle Ausdrucksformen der Dankbarkeit der in einem Festessen im Garten mündet.

HINAUSWACHSEN: Prozessdenken und die transformative Kraft von Ko-Intelligenz und Gruppenkreativität können eingesetzt werden, um restriktive Narrative zu umgehen und Visionen zu entwickeln, wie man an der Schaffung lebenswerter Welten teilnehmen kann. Am 07.10. das Künstlerduo plan b bietet einen Lagerfeuer Dreaming Session an, die auf den Wahrnehmungs- und Imaginationstechniken aufbaut, die der Umweltaktivist Rob Hopkins, Pionier der Transition-Bewegung und Autor von From What Is to What If, entwickelt hat.

ROOTS IN THE RUINS wird von Lucy Powell kuratiert.